Tag 41 - 26.8.17 Baños und der teuerste Boxkampf der Geschichte, Ecuador

Baños und der teuerste Boxkampf der Geschichte

Mehr oder weniger ausgeschlafen (das Hotel war extrem hellhörig) machte ich mich auf die Suche nach einer neuen Unterkunft, welcome to hostelworld.com einer meiner neuen Lieblingsseiten. El Papacho Hostel (was für ein Name 😹) gute Bewertung und befindet sich nicht auf der Hauptstrasse, passt. Sachen zusammenpacken und los geht’s.
Nachdem wir das Hostel gefunden hatten, mussten wir unbedingt noch unsere Sachen zum Laundry Service bringen. Unsere Kleider waren durch die Feuchtigkeit und Wanderung im Amazonas extrem in Anspruch genommen worden und brauchten unbedingt eine Wäsche. Und für wenig Geld ist hier die Wäsche innert Stunden gewaschen und gefaltet. So jetzt lassen wir es uns gutgehen und suchen uns ein feines Restaurant für das Frühstück aus. Doch „gut“ ist ja relativ. Für uns bedeutet dies, keine Empanadas oder kein schnelles fettiges Frühstück. Wir nehmen uns Zeit und laufen in diverse Restaurants hinein, um die Auswahl zu erkunden. Als wir die Hoffnung fast aufgegeben hatten, sahen wir das Cafe Ali Cumba mit der Aufschrift „el mejor cafe de la ciudad“ der beste Kaffee der Stadt. Dies müssen wir doch genauer unter die Lupe nehmen. Drinnen sind wir die einzigen Gäste und der Besitzer selbst nimmt die Bestellung entgegen und bereitet das Frühstück für uns zu. Nach einiger Zeit kam er aus der Küche heraus, und entschuldigte sich für die Wartezeit. Die Menschen in Südamerika sind sehr höfflich, ok, wir können jetzt nur aus den Erfahrungen in Kolumbien und Ecuador sprechen. Sie entschuldigen sich, falls sie dich mit ihrer Handlung auf irgendeine Art und Weise stören. Wie z.B. gibt es in vielen Busen Bettler oder eher gesagt Personen (Kinder oder Erwachsene), die am Busterminal oder während der Fahrt in den Bus einsteigen um „Tauschgeschäfte“ anzubieten. Meistens verkaufen sie Bonbons oder Schokolade und verlangen als Gegenzug eine kleine Spende. Bevor sie aber jeweils mit ihrer Rede oder dem Verkauf beginnen, bieten sie dich ihr Auftreten zu entschuldigen und erklären dir wieso sie dies tun bzw. erläutern dir ihre Notsituation und wieso sie deine Hilfe dringend benötigen. Gewisse singen, begleitet vom Musikinstrument oder von der Karaoke Box aber wie gesagt mit diesem Touch von Höflichkeit und Respekt, die wir uns nicht gewohnt sind. Nun zurück zum Frühstück, wir hatten Glück, es war mit den Worten von Joel ausgedrückt „brutal fein“, ein Thunfisch-Avocado-Gemüse Sandwich dazu Vollkornbrötchen und ein frisch gebackenes Bananen-Nuss-Muffin. Lo que es bueno siempre necesita tiempo, erklärte uns der Gastgeber, Buen provecho. Danach folgte die Stadtbesichtigung der kleinen Touristenstadt mit diversen Ständen an denen Säfte aus Zuckerrohrstangen verkauft wird. Später nahmen wir wieder unsere Wäsche entgegen. Als wir gerade im Hostel ankamen, fragte uns Sebastian (ein Angestellter des Hostels), ob wir den legendären Boxkampf (Conner gegen Floyd) in einer Bar mit einigen aus dem Hostel anschauen wollten. Legendär, den es geht um 620 Millionen Dollar. Ja gerne, so begaben wir uns mit der Hosteltruppe inkl. Sebastian, einem Amerikaner der seit Monaten in Baños in der Reception arbeitet, in einer Bar der Innenstadt. Unsere kleine Mix-Gruppe bestand aus einem Engländer, einem Amerikaner, ein paar deutschen Mädels sowie zwei dazu gestossene Irinnen, die leidenschaftliche Conner Fans sind. Es stellte sich heraus, dass Sebastian aus einer Familie von paissonierten Boxern (sein Grossvater, sein Vater sowie er waren leidenschaftliche Boxer) kam. Während dem auf dem Fernsehen der physische Boxkampf stattfand, hatten wir interessante Wortgefechte am Tisch. Da Sebastian für den Amerikaner und die Irinnen natürlich ihren Landsmann unterstützten. Die Diskussion ging so weit, dass Sebastian, sollte der Ire gewinnen, seinen Namen (Conner) auf seinen Waden tättowieren würde, so sicher war er, dass der Amerikaner gewinnen würde. Alkohol machte es nicht besser, nach ein paar Trinkrunden, stand Sebastian schon schreient auf dem Tisch, kippte kurz um und schütete mir sein ganzes Bier auf meine Hosen. Dies sollte nicht das letztemal an diesem Abend sein..

 
















Tatsächlich gewann der Amerikaner, nochmal Glück gehabt. Es war ein gelungener Baraufenthalt, mit viel Spass, nassen Hosen und jeder Menge Gelächter. Nach dem Boxkampf hiess es Tanzen gehen. Wir suchten die nächstgelege Diskothek auf. Waren wohl Kollegen von Sebastian. Nun hiess es heissblütig tanzen, ole!




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