Tag 124-126, 19.-21.11.17 Quer durch Paraguay


(19.11.) Resistencia-Asuncion um 1:15 Uhr fahren wir los! Zerknittert öffnen wir 2 Stunden später unsere Augen, Migration. Schlange stehen, Stempel drauf und weiter gehts! Die Ruhe währt nicht lange, chicos llegamos, bienvenidos a Asuncion heisst es um halb 7! Per Taxi lassen wir uns zum Hostel chauffieren. Der Taxifahrer verlangt zusätzlich zum Taxometer einen Aufpreis, weil heute Sonntag ist und zeigt uns einen komischen Zettel, welche ich nicht verstehe. Eine Sondersteuer? Merkwürdig.. irgendwie lässt mich das Gefühl nicht los, dass wir soeben verarscht wurden. Trotzdem sind wir einfach nur froh im Hostel angekommen zu sein. Einchecken können wir noch nicht aber unser Gepäck ist verstaut und somit lassen wir uns von unseren Füssen durch die Strassen von Asuncion tragen. Auf dem Weg Richtung Zentrum überkommt mir ein mulmiges Gefühl - alle Strassen sind menschenleer, ein komisches Bild für südamerikanische Verhältnisse. Im Stadtkern wiederum sehen wir viele Polizisten und Armeangehörige. Ein paar Obdachlose liegen schlafend an der Strassenecke. Wir können den ersten Eindruck von Paraguay und den Paraguayern nicht einordnen. Die Strassen scheinen sich nicht sonderlich zu füllen und die Sehenswürdigkeit Nr. 1 ist gemäss Tripadvisor das Einkaufszentrum Paseo La Galeria. Wir geniessen die Sonne..




Plötzlich verdunkelt sich der Himmel über uns. Ein Libellenschwarm fliegt über unsere Köpfe.. so etwas hatten wir in unserem Leben noch nie gesehen:



Ein Highlight folgt auf dem anderen. Wir hatten bis heute keine Gelegenheit ausgenutzt, um einen Matetee zu trinken. Dies möchten wir heute unbedingt nachholen und bestellen uns unseren ersten Matetee.



Die Flüssigkeit schmeckt bitter und mit dem Ziehen am Metall-Trinkröhrchen werden auch einige Stücke der Mateteeblätter mitgezogen- gewöhnungsbedürftig.

(20.11.) Wir verzichten auf einen längeren Aufenthalt in Asuncion. Um 12 Uhr fahren wir Richtung Ciudad del Este, die Grenze zu Brasilien:

Wir verfolgen mit Interesse die bunten lokalen Busse, hier im Bild inkl. drei Mercedes Zeichen.



(21.11.) Ciudad del Este - Wir möchten heute früh das Kraftwerk Itaipu besuchen. Als wir am Morgen aufwachen regnet es in Strömen, Blitze erleuchten die grauen Wolkenfelder. Uns bleibt nichts anderes übrig als zu warten. Gegen 10 Uhr verbessert sich die Wetterlage. Zwei Optionen stehen für den Besuch des Kraftwerks zur Verfügung. Die bequeme und teuere, natürlich per Taxi. Die kostengünstige und längere - die Busfahrt. Wir nehmen selbstverständlich den Bus. Zunächst müssen wir in der Nähe des Terminals einen Bus bis KM 4 nehmen, um von dort aus einen anderen nach Henderias, bis zur Einfahrt vom Itaipu Kraftwerkt. Wir rechnen mit bis zu einer Stunde Weg. Mit Regenjacken und -ponchos gewappnet laufen wir zu unserer ersten Busstation. Den ersten Bus hatten wir erfolgreich genommen und wie üblich in den Grossstädten stehen wir im Stau. 1 Stunde später sassen wir im zweiten Bus. Wir baten dem Busfahrer uns bei der Einfahrt zum Itaipu rauszulassen. Im Regen waren die Scheiben des Busses beschlagen und wir hatten keine Ahnung wo wir waren. Als ob ichs geahnt hätte, überkam mir der Gedanke, dass dieser uns vergessen hatte. Nach einer halben Stunde frage ich nach wo die Bushaltestelle sei, er hatte effektiv uns vergessen an der Einfahrt zum Itaipu rauszulassen.. Leider lag der Eingang ziemlich weit zurück und so hatten wir keine andere Option, als die 5 km zu Fuss im Regen zu laufen oder ein Taxi zu nehmen. Wir hatten keine Lust mehr, Taxi bitte. 
Das Kraftwerk Itaipu, der mächtigste Staudamm der Welt liegt zwischen Brasilien und Paraguay.


Mit der erzeugten Energie wird 95% des paraguayischen Konsums gedeckt. Auf der brasilianischen Seite sind es 24%. Ein beeindruckendes Bauwerk. Jedoch sind wir enttäuscht von der ca. 15 min langen Führung. Gerne hätten wir mehr Eindrücke und Aussichtsplattformen gesehen. Die erste und einzige Option, um Fotos zu schiesen war diese Aussichtsplattform und zudem floss zu diesem Zeitpunkt kein Wasser. Einen langen Weg haben wir auf uns genommen und das Fazit nach der 15 minütigen Tour: Falls jemand mit dem Auto unterwegs ist, lohnt sich die Hinfahrt, falls jemand mit dem ÖV hierher kommt, lohnt sich der Weg für diese kurze Führung nicht. Wir empfehlen zudem eine Tour durch den Maschinenraum zu machen, diese wird gegen Gebühr und Voranmeldung durchgeführt.

Kurzer Mittagsbreak, um die Führung von heute zu verdauen, ja wir waren effektiv im Mc ;) nun machen wir uns auf dem Weg zum Foz de Iguazu, die brasilianische Seite! Unsere nächste Station lautet Curitiba, Brasilien! Da ab Ciudad del Este nur ein Bus nach Curitiba am 3 a.m. fährt, haben wir uns entschieden im brasilianischen Terminal eine Verbindung zu nehmen, da hier ca. jede Stunde ein Bus fahren sollte. 

Zunächst müssen wir aber Paraguay verlassen. Ab dem Busterminal von Ciudad del Este fährt ein Bus zum Terminal Foz de Iguazu. Es ist kurz nach 16 Uhr und wieder heisst es Stau, Stau, Stau. Die Busterminals sind nur 10 km von einander entfernt. Der Weg zur Imigration von Paraguay haben wir aufgrund des hohen Verkehrsaufkommen in 1 h zurück gelegt. Die Migration im Paraguay verläuft ziemlich schnell und der Bus wartet draussen auf uns. Nach der Brücke folgt die Migration von Brasilien. Wir haben unseren zweiten brasilianischen Stempel ;) Leider konnte hier der Bus nicht auf uns warten und wir müssen zuerst eine neue Verbindung zum Foz de Iguazu finden. Das Schönste an Südamerika, die Bushaltestellen sind nicht angeschrieben und wir müssen zuerst herausfinden wo der Bus genau durchfährt. 

Schlussendlich sind wir nach 2 Stunden im Foz de Iguazu Terminal angekommen. Zum Glück sind wir früh losgefahren. Um 18 Uhr kommen wir an, um 19:50 Uhr fährt unser Bus nach Curitiba. Wir sind froh, dass die Reise bald beginnt, 10 Std. Busfahrt liegen vor uns. Viel Zeit, aber auch eine Chance neue Menschen kennenzulernen. Wie z.B. Claide. Eine Mutter, die nach 10 Jahren ihren Sohn wieder sieht, der in Brasilien lebt. Sie selbst ist Brasilianerin, lebt aber in Paraguay. Interessante Geschichten und interessanten Menschen. Brasilien wir kommen! 

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