Tag 138 - 3.12.17 Der Tortuguero Nationalpark, Costa Rica (Teil 1/2)
Der Name Tortuguero stammt vom Wort Tortuga, was Schildkröte bedeutet, ab. Der Naturschutzraum ist Heimat von der Hälfte der in Costa Rica verzeichneten Reptilien- und Vogelarten. Im Dorf gibt es keine Autos und gefährliche Strömungen machen das Baden ungeignet. Am Rande des Dorfes liegt der
Nationalpark. Der Nationalpark
wurde 1975 gegründet, zum Schutz der Eiablageplätze der
Meeresschildkröten. Der Strand wird als wichtige Brutstelle für die Grüne
Meeresschildkröte anerkannt.
Kurz nach 6 Uhr starten wir unsere Tour (ohne Guide) in den Nationalpark.
Die ganze Nacht hatte es gestern geregnet und wir beschliessen mit den
Gummistiefeln in den Nationalpark einzutreten. Wir stehen fast bis zum Knie im Matsch.
Wir hatten gehoft, der Regen wäre
vorbei aber nach nur ein paar Minuten im Park fallen wieder Tropfen, wir sind
vorbereitet, Regenponchos an und wir schreiten weiter.. der Regen wird leider
nicht weniger, im Gegenteil, jetzt fällt dieser noch stärker auf die Erde. Vor
uns liegt ein bedachter Unterschlupf. Wir warten, nach einigen Minuten wird der
Regen weniger. Wir brechen wieder auf, der Regen wird wieder stärker und wir müssen
eine Entscheidung treffen, abbrechen oder warten? Wir kehren zum bedachten Unterschlupf
zurück und diskutieren. Am liebsten wäre ich zurück ins Hotel, frühstücken und ein trockenes Hotelzimmer wäre die angenehmere Wahl. Doch wir sind nun mal im Regenwald. Die Niederschlagmenge ist ca.
5'000 bis 6'000 mm im Jahr, im Vergleich zu Zürich 1'200 mm pro Jahr. Wir müssen uns wohl
oder übel daran gewöhnen. Wir warten bis sich das Wetter ein wenig verbessert
und führen unseren Weg fort.
Nach ein paar Metern, dass erste Zeichen der
Natur eine Eidechse tritt aus dem Gebüsch hervor. Als zweites erblicken wir ein Eichhörchen. Eine wenig beliebte Spezies ist ebenso wieder aktiv, Moskitos. Langsam scheinen die Tiere aus all ihren Verstecken hervorzukriechen.
Joel beobachtet wie Geier am Strand um etwas kreisen. Wir erblicken am Boden etwas kleines. Es sind Babyschildkröten, die am Boden um ihr Leben rennen.
Was für ein Glück wir haben, nicht das Essen der Geier zu beobachten, sondern diese kleine Lebewesen beim Schlüpfen zuzusehen 😍 Die Entscheidung zu bleiben hat sich allemal ausbezahlt. Wir bekamen ebenso Affen zu Gesicht, wow, und das alles auf einer so kleinen Fläche!
Wir beschliessen den ca. 3 km langen Wanderweg parallel am Strand entlang zu laufen.
Am Abend folgt das nächste Highlight in Tortuguero - eine geführte Nachtwandertour.
Mit unserem Guide Simeon und ohne Erwartungen laufen wir zunächst am Strand entlang. Zum ersten Mal sehen wir ein Faultier.
Die Artenvielfalt in der Nacht ist ebenso beeindruckend wie am Tag. Und dies ist bloss ein kleiner Einblick.
Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Effektiv eines der artenreichsten Regenwälder, die wir gesehen haben.
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