Tag 120-123, 15.-18.11.17 1'300 km - Der Weg in den Norden Argentiniens


Gestaffelt nähern wir uns unserem Ziel - Rio! Damit wir keine längere Busfahrt auf uns nehmen müssen, begeben wir uns schrittweise Richtung Norden. Der nächste Zwischenhalt in 4 h heisst Rosario. Wir erfahren, dass die Mehrheit der Bevölkerung in Rosario ihre Wurzeln in Deutschland, Italien, England oder dem ehemaligen Jugoslawien hat. Vor allem nach dem 1. Weltkrieg sind viele hierher geflüchtet.

Am nächsten Tag folgt die nächste Etappe Rosario – Santa Fe (2 Std. 20 min). Eine kurze Distanz, jedoch ist der nächste Bus nach Santa Fe ausgebucht, wir müssen 4 Stunden auf den nächsten Bus warten. Gemäss vielen Reiseberichten ist Santa Fe keine sehenswerte Stadt, daher sind wir nicht traurig über unseren Aufenthalt im Busterminal.



17.11., eine längere Busfahrt steht bevor. Santa Fe – Resistencia, wir stellen uns auf eine 8-stündige Busfahrt ohne Unterhaltung (ausser die Palmen am Rande der asphaltierten Strasse) oder Snacks der Busgesellschaft ein. Wir wussten dazumal nicht, welchen Luxus wir in Peru hatten :(
Auf unser Busfahrt nach Resistencia erleben wir dennoch ein Hightlight: wir beobachten einen vorbeiziehenden Sandsturm! Dunkelheit bricht ein, wir fahren langsamer. Ein Lastwagen war zu schnell unterwegs und kollidierte mit einem anderen Fahrzeug. Der Fahrer ist wohlbehalten.


Wir haben die Busfahrt überlebt, kurz vor 22 Uhr erreichen wir Resistencia! Wir sind uns uneinig, ob wir gleich weiter nach Asuncion fahren möchten. Der nächste Nachtbus nach Asuncion fährt um 1:15 Uhr. Es gibt keine Plätze mehr im Nachtbus nach Paraguay, so bleibt uns nichts anderes übrig, als in Resistencia zu übernachten. Per Taxi fahren wir ins Zentrum und wählen ein günstiges Hotel - nach den teuren Nächten in Buenos Aires haben wir keine andere Wahl. Das Tagesbudget muss gekürzt werden. Dies ziehen wir konsequent für Loggie und Essen durch. Zum Abendessen gibt es in den nächsten Tagen Brot, Aufstrich und Früchte.



Das Hotelzimmer ist extrem renovierungsbedürftig, vom Badezimmer wollen wir gar nicht reden. Wir packen unsere Schlafsäcke aus und getrauen uns nicht unter die Decke zu sehen. Den Ventilator müssen wir aufgrund des Zigarettengeruchs im Zimmer eingeschaltet lassen. Dieser wird oben an der Decke nur noch von zwei Kabeln gehalten. Buenas noches 😏

Am nächsten Morgen atmen wir auf, wir haben die Nacht überlebt. Duschen möchten wir hier definitiv nicht, ja auch Joel resigniert bei diesem Badezimmer. Wir möchten nur raus aus dem Hotel und den Tag ausnutzen, um die Stadt, die nur wenig ausländische Touristen anzieht, kennenzulernen. Für Skulpturenliebhaber ist Resitencia ein Geheimtipp. An jeder Strassenecke finden wir einzigartige Statuen. Insgesamt wird das Stadtbild von 400 Skulpturen verschönert. 



Mehr gibt es in Resistencia nicht zu sehen. Um die Zeit bis um Mitternacht totzuschlagen, besuchen wir die nähere Stadt namens Corrientes. Die Fahrt dorthin wird für uns zur regelrechten Mutprobe, kurz nach der Stadtgrenze befinden wir uns im Superstau und es geht keinen Zentimeter weiter. Einige Fahrgäste steigen aus, um den Weg zu Fuss weiter zu gehen. Ohne Orientierung bleiben wir lieber im Bus. 

Schlussendlich haben wir für unseren kurzen Weg von 20 km 3 h benötigt. Aufgrund von Bauarbeiten an der Verbindungsbrücke zu Corrientes war die Strasse auf einer gewissen Länge nur einspurig befahrbar. Im Endeffekt haben wir das nächste Restaurant aufgesucht und haben uns danach auf den Rückweg gemacht, da wir nicht wussten, wie lange die Rückfahrt dauern würde. 

Wir sind froh, dass die Rückfahrt nicht länger dauerte als die Hinfahrt nach Corrientes. Nun heisst es Gepäck im Hotel holen, ein neues Land wartet auf uns!

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