Tag 52- 54 8.-10.9.17 Santa Cruz, Galapagos, Ecuador

Tsunami Warnung (8.9.)

Um 3 Uhr morgens klopfte es an der Tür "Aufstehen bitte!". Mit halboffenen Augen hiess es, wir sollen uns alle in der Lounge treffen. Ok, schnell habe ich einen Pullover angezogen und Joel kam mit der Bettdecke aus dem Zimmer heraus. Da sassen wir alle halbverschlafen vor unserem Guide. Dann fing er an zu reden und mir stockte fast der Atem. "Wir haben vor kurzem eine Tsunami Warnung erhalten. Das Epizentrum liegt vor Mexiko. Wie schnell oder in welchen Ausmass dies die Galapagos Inseln trifft wissen wir noch nicht. Wir befinden uns zurzeit auf dem Weg nach Santa Cruz, wobei wir aufgrund der Tsunami Warnung nicht in der Nähe des Festlands ankern können. Wir werden laufend informiert und hoffen euch später mehr sagen zu können. Falls ihr einen Familienangehörigen konktaktieren möchtet, steht euch das Schifftelefon zur Verfügung. Die Stadt Santa Cruz ist informiert und wird vermutlich in dieser Zeit evakuiert. Angaben zu Flügen können wir keine machen, wir nehmen an, dass auch der Flughafen evakuiert und alle Flüge gestrichen werden." Joel nahm die ganze Warnung auf leichten Schultern, ich zitiere ihn: "dass heisst, wir können dann länger schlafen und müssen nicht um 6 Uhr aufstehen.". Ich hatte eher ein mulmiges Gefühl. Der Guide schickte uns wieder in unsere Kabinen und wollte uns, sobald er mehr Informationen hat, wecken. Ich blieb mit unruhigen Gefühl im Bett liegen. Joel schlief ein.

Kurz nach 6 Uhr hiess es Entwarnung. Das Erdbeben lag auf der anderen Seite von Mexiko, d.h. auf der Seite des Karibischen Meers. Wir konnten somit pünktlich von Bord und die Passagiere, die einen Weiterflug ab Baltra gebucht hatten, ihre Reise fortsetzen. Schlussendlich waren wir noch zu viert, wir und unsere Galapagos Kollegen aus der Schweiz. Sie mussten erst am Mittag das Speedboot nach San Cristobel, einer Nachbarinsel rechts von Santa Cruz, nehmen.

Um 7 Uhr hatten wir das Schiff verlassen, wir hatten zum ersten Mal seit einer Woche wieder WIFI, komisch, wir hatten es während unseren Reise kaum vermisst. Erstaunt war ich wiederum als ich meine Mails prüfte und bemerkte, dass unser Hostel unsere Reservierung storniert hatte. Sie hatten vor einer Woche per Mail um Rückbestätigung der Reservation gebeten und da wir uns bis gestern nicht gemeldet hatten, alles gestrichen. Zudem waren bei ihnen für dieses Wochenende alle Zimmer besetzt. Naja, erst einmal Kaffee trinken und wach werden. Eine Stornierung einer Reservation kann nicht einfach so vorgenommen werden. Somit begaben wir uns nach dem Kaffeetrinken zum Hostel. Sie sollten doch bitte für uns etwas neues finden. Gesagt, getan. Für heute wollten wir es nicht streng angehen, wir liefen die Küste entlang, assen etwas, verabschiedeten uns von Alice und Pascal und gingen früh zu Bett.

Charles Darwin Research Center (9.9.)

Nach diesen spannenden Tagen, den vielen Tierarten und Landschaften ist unser einziges Ziel heute das Charles Darwin Research Center. Das Charles Darwin Research Center bestrebt die Erforschung der Ökosysteme im Galapagos-Nationalpark und möchte den Besuchern das fragile Gleichgewicht der Natur aufzeigen. Wir lernen heute viel neues Wissen dazu wie z.B., dass die Form des Schnabels des Finken seinen Klang beeinflusst und die Weibchen sich nur mit denjenigen paaren, dessen Klang sie wiedererkennen können. Oder das Meeresleguane bei Nahrungsmittelknappheit ihre Körpergrösse schrumpfen. Sowie sehen wir die einzelnen Prozesse der Schildkrötenschutzes, welches beim Schutz der Nistplätze beginnt und mit dem Transport der Erwachsenen Schildkröten zur bestimmten Insel endet. Wusstet ihr schon, dass die Inkubationszeit der Schildkröteneier 120 Tage dauert sowie bei einer Temparatur von 28 Grad männliche und bei 29.5 Grad Weibchen auf die Welt kommen? Zudem sind von den damals 15 Schildkrötenspezies nur noch 11 auf den Galapagos Inseln vorhanden. Es gab auch schon Versuche einzelne Exemplare zu retten. Nach einer weltweiten Suche bzw. Versuch eine letzte Spezies wiederzubeleben starb am 24.6.12 der von allen liebevoll genannte einsame George, ohne Nachkommen zu erzeugen. Heute können die Besucher das letzte Individuum seiner Art mumifiziert hinter einer Glasscheibe betrachten. Er war der grösste seiner Art und somit im Guiness Buch der Rekorde.


Back to mainland (10.9.)

Wir packen unsere frisch gewaschenen Kleider wieder ein, heute fliegen wir zurück zum Festland nach Guayaquil. Wir sagen tschüss zu unseren blue and red footed boobies :( Mit dem Taxi geht es zunächst von Santa Cruz zum Busterminal. Die Fahrt mit dem Bus dauert ca. 1 Stunde. Da der Flughafen auf der gegenüberliegenden kleinen Insel Baltra liegt, ist nach der Busfahrt eine kurze Fahrt mit der Fähre notwendig, welch eine willkomme Abwechslung. Das Wasser unter uns ist glasklar, ideal zum Schnorcheln :) Nach der Fähre geht es wieder mit dem Bus ein letztes kleines Stück bis zum Flughafen. Bye bye Galapagos Nationalpark, eine unvergessliche Reise geht zu Ende.



Nach 1 h und 50 Minuten landen wir in Guayaquil. Wir bleiben aber nicht in Guayaquil, wir laufen zum 2 km entfernten Busterminal. Unser heutiges Ziel ist Montañita, ein kleines Dorf am Meer :)

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