Tag 63 - 19.9.17 Vom Mondtempel Huaca de Luna zu den könglichen Palastvierteln Chan Chans - Trujillo, Peru


Trujillo erklärte 1820 als erstes Land in Peru ihre Unabhängigkeit von Spanien. Deshalb zählt sie heute zur Hauptstadt der Provinz La Libertad. Gestern haben wir bereits die Altstadt zu Fuss erkundigt, heute morgen zieht es uns zur Huaca de Sol (Sonnentempel) und Huaca de Luna (Mondtempel). Nach einer kurzen Fahrt erreichen wir die Tempelplattformen, die aus der Mochekultur (100 v. Chr. - 850) stammen. Die Mochekultur war in der Nordküste Perus vertreten und werden wegen ihres Kulturbeitrags als einer der wichtigsten Völker vor den Inkas bezeichnet. Zur selben Zeit herrschte die Nazca-Kultur im Süden des Landes.

Der Huaca de Luna Tempel besitzt eine einzigartige Bauweise. D.h. sobald ein neuer Herrscher den Tempel beanspruchte wurde ein neuer Tempel über dem vorhanden aufgebaut. Deshalb finden wir heute in den Aussenwänden andere Wandbemalungen als im Inneren. Unsere Führung startet auf der oberen Plattform und wir erfahren zugleich, dass die Stelle für den Bau des Tempels mit Bedacht gewählt wurde. Oberhalb des Tempels befindet sich der Berg Cerro Blanco und unterhalb liegt der Fluss. Der Berg als Verbindung zu den Göttern, die oben auf dem Berg leben und der Fluss als Zeichen des Lebens. Der Tempel integriert ebenfalls einen Fels des Berges, welches vorallem zu dieser Zeit als Opferstelle diente. Ausgrabungen haben ca. 60 menschliche Überreste gefunden. Die ganze Tempelanlage besteht aus mehreren Räumen. Altare, Lagerräume, Küche, Ankleidezimmer, Räumlichkeiten für die Oberschicht sowie einen Platz für das Volk konnten die Archäologen vorfinden. Die folgenden Wandbemalungen zeigen den Gott Ai-apaec. Je nach dem wie gross der Mund und wie seine Mundwinkeln gemalt wurden (nach unten oder nach oben) konnten Verbindungen zur Ertragskraft der Ernte gezogen werden.



Eine sehr faszinierende Zeichnung stellt diese Wandmalerei dar:

Das folgende Bild zeigt wie die Bemalung ursprünglich aussah:

Verschiedene Tiere, Symbole und die Götter im Himmel (getrennt oberhalb vom Seil) sind erkennbar. Auch im Bild ist ein Mensch ohne Kopf als Symbol der Opferung. Ebenso sind Fischer mit Fangnetze zu sehen.


Auf dem oberen Bild befinden wir uns auf dem Volksplatz, der einzig öffentliche Platz im Tempel. Die Fassade auf dem Volksplatz ist 75 m lang und besteht aus 7 Stufen, die jeweils 3 m hoch sind. Die erste Stufe zeigt die Gefangen (ihre Köpfe sind mit einem Seil umschlungen) und die Soldaten. Die zweite stellt Tänzer dar. Die restlichen Stufen zeigen mythische Wesen. Leider ist ein Teil der Fassade nach den Plünderungen der Spanier eingestürzt.

Wir waren erstaunt, dass die Ausgrabungen von Privaten Geldern finanziert wurde. Vergeblich wurden Anfragen nach Lima gesandt, die unbeantwortet blieben. Deshalb sind die Ausgrabungsarbeiten am Huaca de Sol Tempel, der weiter flussabwärts gebaut wurde, stehen geblieben.

Gegen Mittag verlassen wir den Mondtempel und fahren nach Chan Chan oder besser bekannt als die königlichen Palastvierteln. Chan Chan ist Unesco-Weltkulturerbe und die grösste aus Lehmziegeln errichtete Stadt der Welt. Auf einer Fläche von 26 km2 fanden 50'000 Menschen ein zu Hause. Anhand der Verzierungen auf den Wänden ist erkennbar, dass es sich hier um eine andere Kultur (Chimu) handelt.




Wir sind beeindruckt von Peru's historischen Schätzen und freuen uns auf die, die vor uns liegen. Wir verlassen heute Nacht Trujillo. Per Nachtbus geht's nach Lima.


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