Tag 55- 56 11.-12.9.17 Mit stürmischer See auf Walbeobachtung, Montañita, Ecuador

Mit stürmischer See auf Walbeobachtung (11.9.)


Montañita auch bekannt als ein kleines Surferparadies. Wie Pilze aus dem Boden sind hier in den letzten Jahren unzählige Hostels, Restaurants und Bars aus dem Boden gewachsen. An Schlaf ist wenig zu denken, die Musik ist bis tief in die Nacht von jedem Winkel der Stadt hörbar. Nichtsdestotrotz sind wir schon früh wach und freuen uns auf unser heutiges Erlebnis, whale watching :)

Als wir aus dem Fenster schauen ist unser Vorfreude ein wenig getrübt, Nieselregen fällt. Wir sind aber guter Hoffnung und hoffen, dass dieser bis zum Start unserer Tour aufgehört hat. Kurz vor 10 Uhr sind wir an unserem Abholungsort. Wir sind erstaunt aber gleichzeitig erfreut, wir sind die einzigen Tourteilnehmer. Das Meer sieht ein bisschen stürmisch aus, aber wir denken uns nichts dabei. Mit dem Auto geht es dann ca. eine halbe Stunde weiter nach Ayangue, von wo aus unser Boot startet. Am Strand angekommen wird mir ein bisschen mulmig, da bereits von hier der hohe Wellengang erkennbar ist und wir uns bald hinaus ins offene Meer wagen. Aber wir hatten schon in den letzten Tagen viel Erfahrung auf offener See (mit unserem Galapagos Boot) gemacht, so hoffte ich, dass mir diese Erlebnisse die Fahrt etwas angenehmer machen würden. Unser Guide huppte ein paar Mal, da kam ein kleines Boot angefahren. Joel und ich schauten uns an und hatten wohl den selben Gedanken. Wollten wir wirklich mit dieser Nussschale auf stürmischer See gehen und auf Walsuche gehen? Wir hatten den langen Weg von Guayaquil nach Montañita genau wegen dem angetreten, da gibt es nun keinen Weg zurück. Dazu musss gesagt werden, dass Joel einen Hintergedanken hatte. Als wir unsere letzten Tag in Santa Cruz verbrachten, hat ihm der Schweizer Kollege, der auf dem Weg nach San Cristobal war, ein Bild eines Wales geschickt, den sie gesehen hatten. So konnte Joel nicht aus Ecuador weggehen ohne auch einen Wal gesehen zu haben (Männer..). Als das Boot näher kam, waren wir auch über die Crew erstaunt. Diese bestand aus einem 16 Jährigen Jungen, der unser Boot steuerte und einen älteren Mann, ich schätze ihn um die 60, könnten wohl Enkel und Opa sein. Naja, lassen wir uns nicht von der äusseren Erscheinung täuschen und die Vorurteile beiseite. Wir stiegen in die Nussschale. Desto mehr wir uns vom Ufer entfernten, desto stärker und höher wurden die Wellen. Ich bekam ein ziemlich unangenehmes Gefühl, Schwimmwesten hatten wir erhalten, aber konnten wir bei einem Kentern des Bootes effektiv das Land erreichen? Joel hingegen hatte Angst, dass ich es nicht schafen würde oder er es nicht schafen könnte sich und mich ans Land zu ziehen, wegen der Distanz und dem starken Wellengang. Er ist effektiv der bessere Schwimmer von uns zweien. Wir entfernten uns immer weiter und brachen jede Welle, wir schlugen uns von einem zu anderen Wellental. Nicht nur mir, sondern auch Joel wurde die Situation unangenehm. Er gab ganz offen zu, dass wir die Fahrt auch abrechen können. Ich versuchte nochmals klar zu denken, zählte innerlich bis auf 60, wenn wir bis dann keinen Wal entdecken kehren wir um. ..58, 59, 60 weit und breit war kein Wal zu sehen, ich bat dem Seemann umzukehren. Er befolgte meine Bitte und wir kehrten um. Die Rückfahrt war auch nicht angenehmer. Erleichtert wieder Richtung Land fahren zu können, da schrie auf einmal der ältere Seemann "ballena" (Wal). "Sollen wir hinfahren?", fragte er. Joel's Blick war auf mich gerichtet. Klar, schlimmer kann es nicht mehr werden :) jetzt oder nie, "si, vamos" antwortete ich und Joel's Augen funkelten.





Wir hatten ziemlich viel Glück, wir konnten eine Walfamilie beobachten. Mutter, Vater und ein Junges sprangen aus dem Wasser. Der Tag war gerettet ...:) Nach der Walbeobachtung war ich wieder froh Sand unter meinen Füssen zu haben und Joel seine Fotos geschossen zu haben.

Unsere letzte Station vor Peru, Cuenca (12.9.)

Eine längere Fahrt liegt heute vor uns. Fast einen ganzen Arbeitstag werden wir im Bus verbringen, von Montañita geht es 7 Stunden mit dem Bus nach Cuenca. Wir geniessen die Aussicht..

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