Tag 61 - 17.9.17 Der Señor von Sipan, Peru

Chiclayo die viert grösste Stadt Perus. Obwohl die meisten peruanischen Städte im Zentrum der Stadt ein "Plaza de Armas" haben, besitzt Chiclayo einen Parque Central. Doch woher stammt die Anordnung in der Stadtmitte einen Plaza de Armas zu haben? Wie so vieles stammt auch diese Regelung aus dem spanischen Reich. Der Hauptplatz, der sogenannte Plaza de Armas, war Sammelpunkt im Falle einer Invasion. Zudem ist hier meistens die Hauptkathedrale der Stadt bzw. des Dorfes zu finden. Wir werden aber unsere Zeit in Chiclayo nicht dem Parque National oder den spanischen Eroberern (Paradox ist, dass hier nicht Eroberung sondern Unterdrückung im Vordergrund stand) widmen, sondern uns auf die Herrschaft alter Völker fokussieren. Wir statten dem 12 km entfernten Museum Tumbas Reales de Sipan in Lambayeque einen Besuch ab. Leider sind Fotokamaras und Handy im Innern des Musuems nicht gestattet. Unser letztes Foto vor dem Museumrundgang.


Nach gut zwei Stunden sind wir wieder draussen. Wir können nun verstehen wieso dieses Museum als das beste im Norden Perus prämiert wird. Die Form des Gebäudes erinnert an eine Pyramdie und der Rundgang startet wie in einer Ausgrabungsstätte zuoberst im 3. Stock. Das Museum Tumbas Reales de Sipan beschäftigt sich, wie der Name in Spanisch schon sagt, mit den Fürstengruften von Sipan. Der Besuch des Museums beginnt mit einem interessanten Video über die Geografie, Geschichte sowie die Götter oder besser gesagt die halb Mensch halb Tier Verbindungen, welche die Mochekultur zu dieser Zeit vergötterten. Diese Wesen waren z.B. halb Spinne und halb Mensch (jetzt wissen wir woher die Spidermanfilme stammen ;)) oder halb Mensch und halb Krebs und hatten in jener Welt ihre jeweilige Aufgabe. Wir sehen viele Ausstellungsstücke aus Kupfer, Silber oder Gold. Auch Ketten in Form von Erdnüssen aus Silber und Gold wurden zu jener Zeit angefertigt. Dabei ist zu erwähnen, dass Gold und Silber wie Ying und Yang ein Gleichgewicht darstellten. Das Gold als Symbol der Sonne (Tag) und auf der anderen Seite Silber die Nacht und die Kraft des Mondes aufzeigt. Ebenfalls ist im Museum das Grab von Herrn von Sipan zu finden. Die bedeutendste Gruft, die des Herrn von Sipan, lässt sich auf das Jahr 350 datieren. Sein Grab ist von unzähligen Opfergaben umgeben. Wie zu jener Zeit für angesehene Menschen würdig, wurden nicht nur Nahrungsmittel wie Süsskartoffeln, Mais oder Chili dem Grab beigelegt. Ebenso wurden dem Grab zusätzlich zu Lamas auch menschliche Opfer gebracht. Zum Grab gesellten sich ein Aufseher der sitztend und mit gekreuzten Beinen das Grab überblickte, danach folgte ein Soldat, dessen Füsse abgetrennt wurden, damit dieser seine "Stellung" nicht verlassen sollte. Links des Herrn von Sipan wurde möglicherweise der Chefgeneral und rechts der hohe Priester bestattet. Rang und Stellung konnten aus den Grabbeilagen hergeleitet werden. Ein kleiner Junge, ein Hund und drei Frauen, alle jünger als 20, wurden ebenfalls im Grab gefunden. Dies damit das Leben Danach für den Herrn von Sipan so angenehm wie möglich wäre. Ausserdem wurden unzählige Vasen, Schmuckstücke und Kleidungstücke in die Grabstelle gelegt. Gewisse Grabbeilagen aus anderen Gruften aus der näheren Umgebung können ebenfalls besichtigt werden. Unser Fazit zum Museo de Tumbas Reales de Sipan, es ist wahrhaftig ein must see in Peru.

Nach diesen spannenden Geschichtsstunden, gehen wir sehr günstig Mittagessen, 6 Sol inkl. Getränk, sind ca. 2 CHF.

Der Tag ist aber noch nicht zu Ende und wir möchten die offiziellen Ausgrabungsstätte in Sipan besuchen, welches 28 km östlich von Chiclayo liegen. Nun gehts zurück nach Chiclayo und von dort per Minibus nach Sipan. Nach einer sehr ruckligen aber günstigen Fahrt kommen wir in Sipan an. Der Preis für die Ausgrabungsstätte beinhaltet ebenso ein Museumseintritt, hier können wir enldich wieder fotografieren und euch die Töpferfertikgeiten dieser Kultur aufzeigen:






Nicht nur Töpferkunst ist hier zu finden, sondern auch die Überreste anderer Gräber und ihre wertvollen Objekte:


Die Ausgrabungsstätte von Sipan bzw. die Reste des Tempels von Sipan.

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