Tag 80 - 6.10.17 Uros Tour - Massentourismus und trauriges Zurschaustellen der Bewohner, Peru
Puno, angepriessen als idealer Ausgangspunkt für einen Besuch der Titicacasee Inseln. Voller Vorfreude haben wir in unserem Reiseführer über die schwimmenden Totora-Schilf-Inseln gelesen. Diese liegen nur 5 km vom Punoufer entfernt und sind somit eine ideale Aktivität für einen Halbtagesausflug. Viele weitere Sehenswürdigkeiten sind in der Umgebung nicht zu finden. Somit buchen wir für heute Mittag die Islas de los Uros über unser Hotel und danach unsere Busfahrt für morgen früh um 7 Uhr nach La Paz (Bolivien!). Leider ist der Bus mit der direkten Verbindung nach La Paz bereits ausgebucht, so wählen wir die 8 stündige Verbindung über Copacabana (nicht in Brasilien, sondern eine Grenzstadt in Bolivien).
Noch ein kurzes Frühstück/Zmittag und wir werden pünktlich um 12 Uhr abgeholt. Per Taxi geht es mit einem weiteren Passagier zum Hafen. Wie sich herausgestellt hat ist unser Taxi Mitfahrer ein Deutscher, der gerade vom Busbahnhof direkt zur Tour überredet wurde. Am Hafen angekommen ist das Schiff und die weiteren Passagiere bereit zur Abfahrt. Langsam fahren wir eine Schilf Strasse entlang und unser Guide informiert uns über den Titicacasee.
Nach 20 Minuten treffen wir auf der Isla de Uros ein.
Wir werden herzlich empfangen und gebeten vor dem Clanchef Platz zu nehmen. Mit kleinen Mustern erklärt er uns in seiner Sprache (übersetzt vom Guide) wie die Häuser der Isla enstanden sind und wie wir uns das Leben auf den Inseln vorstellen können. Eine interessante Erzählung, die leider nur 15 Minuten dauerte. Danach werden die Tourteilnehmer paarweise einer Inselbewohnerin zugeordnet. Wir nahmen an, dass wir hier sehen können wie sie leben. Dies war leider nicht der Fall. Uns wurde eine ältere Dame zugeteilt, die vieles auf Spanisch versteht aber nur wenig Spanisch spricht. Die Uros Inselbewohner sprechen ihre eigene Sprache. Deshalb gestaltete sich die Kommunikation schwieriger als gedacht. Das Einzige was die Frau uns mitteilen bzw. zeigen konnte, waren ihre selbsthergestellten Tücher. Etwas beklemmend kamen wir uns vor, sie zeigte uns ein Tuch nach dem anderen.
Wir erkannten nun das heutige Ziel dieser Tour; uns etwas zu verkaufen statt mehr über die Kultur der Einwohner zu erfahren. Das ganze Zimmer war voll von Verkaufsgegenständen. Wir fühlten uns bedrängt und in die Ecke getrieben. Viel Geld hatten wir nicht dabei, wir hatten uns auf eine Entdeckungstour durch die Inseln vorbereitet und kauften das günstigte Objekt, dass sie uns verkaufen konnte. Auf die Frage, was sie empfinden würde, wenn hier täglich 2 Mal am Tag Gruppen von Toursiten ankomme, gab sie mir keine Antwort, nur ein gestelltes Lächeln. Ich war mir nicht sicher wie ich dies interpretieren sollte. Danach hiess es bitte alle rauskommen. Die Inselbewohnerinnen verabschiedeten sich mit einem Lied, was ich prinzipiell ganz schön finde, bis zum Punkt als der Clanchef sagte, jetzt noch auf Englisch, auf Deutsch, auf Italienisch und auf Spanisch. Diese Frauen sind doch keine Artisten, dachte ich mir. Danach hiesss es, ihr könnt eine Schiffstour mit unserem Schilfboot machen, das kostet zusätzlich 10 Sol pro Person. Das ist nicht viel nur ca. 3 Franken pro Person, aber wir wollten diese Fahrt nicht machen. Ein Bewohner der Isla de Uros wollte nicht locker lassen und lief uns nach, nach einer Weile bot er uns die Tour für die Hälfte an, etwas bedrängt nahmen wir das Angebot an. Das angenehme Gefühl des Besuchs und die Vorfreude hatten sich schlagartig in nur 15 Minuten um 180 Grad gekehrt. Wir hofften, dass die Fahrt mit dem sogenannten Mercedes der Schilfboote uns auf andere Gedanken bringen würde. Die Fahrt endete nach nur 3 Minuten und kurze Zeit später kam der Rest der Gruppe mit dem normalen Boot, was Joel extrem wütend machte, "ich habe für dieselbe Fahrt zur selben Inseln einen Aufpreis bezahlt für die 3 Minuten Fahrt?!" So standen wir nun auf der neuen Insel, die als Restaurant und Souvenirplatz diente. Ich wollte nichts weiteres kaufen und einmal die Insel, die grösser als die zuvor war entdecken. Leider blieb mir der Weg versperrt. "Hier kannst du nicht durch", sagte die Einheimische, wenn du aufs WC gehen möchtest musst du dorthin aber das kostet. Keine richtigen Gespräche mit den Einheimischen, nur zum Konsumieren waren wir hierher gekommen. Vom Lautsprecher aus hiess es, hier habt ihr nun eine 1-stündige Pause. Die meisten wollten nichts konsumieren und begaben sich wieder zum Boot, um die restliche Stunde dort zu warten. Wir fühlten uns eingesperrt und deprimiert. So hatten wir uns effektiv die Reise zu den Uros Inseln nicht vorgestellt. Als wir ins Gespräch mit den anderen Passagieren kamen, wurden wir zudem wütend, jeder von uns hatte für dieselbe Reise mit den selben Leistungen einen anderen Preis bezahlt, was ich absolut nicht verstehen kann. Viele würden jetzt sagen 5 Franken hin oder her, aber effektiv geht's hier doch ums Prinzip. Mit den Worten eines anderen Touristen ausgedrückt können wir unsere Tour wie folgt zusammenfassen: Massentourismus und trauriges Zurschaustellen der Bewohner.
Auf dem Rückweg ist es leise im Boot. Die Stille spricht für sich.
Da wir über unser Hotel die Uros Tour gebucht hatten, bitte ich bei Ankunft um die Meldung des Namens der Gesellschaft, welche die Reservierung vorgenommen hat. Ich möchte, dass die Gesellschaft erfährt wie sich Touristen auf dieser Tour fühlen und bitte um eine Reduktion des Preises, dass wir bezahlt haben.
Noch ein kurzes Frühstück/Zmittag und wir werden pünktlich um 12 Uhr abgeholt. Per Taxi geht es mit einem weiteren Passagier zum Hafen. Wie sich herausgestellt hat ist unser Taxi Mitfahrer ein Deutscher, der gerade vom Busbahnhof direkt zur Tour überredet wurde. Am Hafen angekommen ist das Schiff und die weiteren Passagiere bereit zur Abfahrt. Langsam fahren wir eine Schilf Strasse entlang und unser Guide informiert uns über den Titicacasee.
Nach 20 Minuten treffen wir auf der Isla de Uros ein.
Wir werden herzlich empfangen und gebeten vor dem Clanchef Platz zu nehmen. Mit kleinen Mustern erklärt er uns in seiner Sprache (übersetzt vom Guide) wie die Häuser der Isla enstanden sind und wie wir uns das Leben auf den Inseln vorstellen können. Eine interessante Erzählung, die leider nur 15 Minuten dauerte. Danach werden die Tourteilnehmer paarweise einer Inselbewohnerin zugeordnet. Wir nahmen an, dass wir hier sehen können wie sie leben. Dies war leider nicht der Fall. Uns wurde eine ältere Dame zugeteilt, die vieles auf Spanisch versteht aber nur wenig Spanisch spricht. Die Uros Inselbewohner sprechen ihre eigene Sprache. Deshalb gestaltete sich die Kommunikation schwieriger als gedacht. Das Einzige was die Frau uns mitteilen bzw. zeigen konnte, waren ihre selbsthergestellten Tücher. Etwas beklemmend kamen wir uns vor, sie zeigte uns ein Tuch nach dem anderen.
Wir erkannten nun das heutige Ziel dieser Tour; uns etwas zu verkaufen statt mehr über die Kultur der Einwohner zu erfahren. Das ganze Zimmer war voll von Verkaufsgegenständen. Wir fühlten uns bedrängt und in die Ecke getrieben. Viel Geld hatten wir nicht dabei, wir hatten uns auf eine Entdeckungstour durch die Inseln vorbereitet und kauften das günstigte Objekt, dass sie uns verkaufen konnte. Auf die Frage, was sie empfinden würde, wenn hier täglich 2 Mal am Tag Gruppen von Toursiten ankomme, gab sie mir keine Antwort, nur ein gestelltes Lächeln. Ich war mir nicht sicher wie ich dies interpretieren sollte. Danach hiess es bitte alle rauskommen. Die Inselbewohnerinnen verabschiedeten sich mit einem Lied, was ich prinzipiell ganz schön finde, bis zum Punkt als der Clanchef sagte, jetzt noch auf Englisch, auf Deutsch, auf Italienisch und auf Spanisch. Diese Frauen sind doch keine Artisten, dachte ich mir. Danach hiesss es, ihr könnt eine Schiffstour mit unserem Schilfboot machen, das kostet zusätzlich 10 Sol pro Person. Das ist nicht viel nur ca. 3 Franken pro Person, aber wir wollten diese Fahrt nicht machen. Ein Bewohner der Isla de Uros wollte nicht locker lassen und lief uns nach, nach einer Weile bot er uns die Tour für die Hälfte an, etwas bedrängt nahmen wir das Angebot an. Das angenehme Gefühl des Besuchs und die Vorfreude hatten sich schlagartig in nur 15 Minuten um 180 Grad gekehrt. Wir hofften, dass die Fahrt mit dem sogenannten Mercedes der Schilfboote uns auf andere Gedanken bringen würde. Die Fahrt endete nach nur 3 Minuten und kurze Zeit später kam der Rest der Gruppe mit dem normalen Boot, was Joel extrem wütend machte, "ich habe für dieselbe Fahrt zur selben Inseln einen Aufpreis bezahlt für die 3 Minuten Fahrt?!" So standen wir nun auf der neuen Insel, die als Restaurant und Souvenirplatz diente. Ich wollte nichts weiteres kaufen und einmal die Insel, die grösser als die zuvor war entdecken. Leider blieb mir der Weg versperrt. "Hier kannst du nicht durch", sagte die Einheimische, wenn du aufs WC gehen möchtest musst du dorthin aber das kostet. Keine richtigen Gespräche mit den Einheimischen, nur zum Konsumieren waren wir hierher gekommen. Vom Lautsprecher aus hiess es, hier habt ihr nun eine 1-stündige Pause. Die meisten wollten nichts konsumieren und begaben sich wieder zum Boot, um die restliche Stunde dort zu warten. Wir fühlten uns eingesperrt und deprimiert. So hatten wir uns effektiv die Reise zu den Uros Inseln nicht vorgestellt. Als wir ins Gespräch mit den anderen Passagieren kamen, wurden wir zudem wütend, jeder von uns hatte für dieselbe Reise mit den selben Leistungen einen anderen Preis bezahlt, was ich absolut nicht verstehen kann. Viele würden jetzt sagen 5 Franken hin oder her, aber effektiv geht's hier doch ums Prinzip. Mit den Worten eines anderen Touristen ausgedrückt können wir unsere Tour wie folgt zusammenfassen: Massentourismus und trauriges Zurschaustellen der Bewohner.
Auf dem Rückweg ist es leise im Boot. Die Stille spricht für sich.
Da wir über unser Hotel die Uros Tour gebucht hatten, bitte ich bei Ankunft um die Meldung des Namens der Gesellschaft, welche die Reservierung vorgenommen hat. Ich möchte, dass die Gesellschaft erfährt wie sich Touristen auf dieser Tour fühlen und bitte um eine Reduktion des Preises, dass wir bezahlt haben.
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