Tag 74-78 - 30.9.-4.10.17 Juanita, Ollantaytambo - Arequipa, Peru


(30.9.) Dank Claudia, meiner Ärztin in der Not, habe ich gestern Nacht viel besser geschlafen. Die Rückfahrt nach Cusco streichen wir trotzdem, ich brauche Erholung. Wir verlängern unseren Aufenthalt in Ollantaytambo um eine weitere Nacht. Die verordneten Medikamente machen mich müde und kraftlos. Sowie haben die längeren Wanderungen der letzten Tage an meinen Kräften gezehrt. Das heisst jedoch nicht, dass ich den ganzen Tag im Bett verbringe. Heute Nachmittag fahren wir mit dem Taxi zu den Salineras, wo in Terassen durch Verdunstung Salz gewonnen wird.


Alles wird von Hand bearbeitet, zum Teil mit oder ohne Stiefel. 


(1.10.) Heute treten wir die Rückfahrt von Ollantaytambo nach Cusco an. Nach Ankunft in Cusco reduzieren wir unsere Aktivität auf Warten auf den Nachtbus nach Arequipa. Meine Tabletten nehme ich pünktlich ein und verzichte auf die meisten Lebensmitteln (kein Kaffee, kein Käse, keine verpackten Lebensmittel/Flüssigkeiten). Das heisst, es gibt viel Quinoa Suppe, Vegetarische Suppe und Tee.

(2.10.) Die neue Stadt heisst Arequipa. Einer Legende zufolge reicht der Name ins 14. Jahrhundert zurück, als der Inka Mayta Capac herrschte. Während einer Reise waren die Soldaten von Mayta Capac so begeistert von diesem Land, dass sie dem Inka baten sich hier niederlassen zu können. Seine Antwort lautete: "Ari, quepay-, ja bleibt."

Plaza de Armas Arequipa

Auf der heutigen To Do-Liste stehen folgende Begriffe: Stadt besichtigen, gesund Essen, Tabletten trinken und Juanita besuchen. Die ersten drei sind selbst erklärend. Aber was oder wer ist Juanita? Juanita taufte man die Mumie eines Inkamädchens, die vor 22 Jahren von Archäologen in der Nähe des Ampato Gipfels in einer Höhe von 6310 m gefunden wurde. Es wird vermutet, dass sie aus der Nähe des Titicacasees (Bolivien) abstammte. Nur das hübscheste und reinste Kind, durfte diesen Weg gehen. Sie selbst sollte nach ihrer Opferung in der Ewigkeit unter den Göttern weilen. Ihr Tod erfolgte durch einen Schlag auf den Kopf, dabei erlitt sie einen Schädelbruch. Aufgrund der Höhe wurde sie eingefroren in ihrer letzten Position und mit weiteren Opfergaben gefunden. In gleicher Position sitzt sie heute vollkommen erhalten hinter einer Kühlvitrine im Museum Santuarios Andinos, ein Anblick der einem Gänsehaut bereitet.
Zur Information: Der Begriff "Mumie" ist für die archäologische Wissenschaft nicht verbindlich definiert. So muss nicht unbedingt ein menschlicher Eingriff den Verwesungsprozess stoppen. Dies kann auch bei natürlichen Begebenheiten, wie hier bei Juanita, aufgrund der Kühlung der Höhe geschehen. So können wir demzufolge nicht nur die Mumien in Ägypten, sondern auch Juanita als Mumie bezeichnen.
(3.10.) Heute widme ich mich dem Blogg, den ich in den letzten Tagen so ziemlich vernachlässigt habe. Zudem geht die gesunde Ernährung weiter. Leider kann ich das Frühstück des Hotels nicht probieren, ich begnüge mich mit einem Kamillentee und Brot.

(4.10.) Unser Aufenthalt in Arequipa ist heute zu Ende. Die Rötungen gehen von Tag zu Tag weiter zurück und ich fühle mich schon langsam besser. Es ist Zeit weiter zu gehen. Am Mittag fahren wir in das 3,5 Stunden entfernte Chivay. Von Chivay aus möchten wir morgen zum Cruz del Condor, der beste Ort, um die Flugkunst des 2 bis 3 m flügelspannweiten Kondoren zu betrachten :)

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Tag 29 - 14.8.17 Tulcan und die Friedhofsskulpturen, Ecuador

Tag 85/6 - 11.-12.10.17 Trip La Paz - Sucre - Potosi, Bolivien

Tag 30 - 15.8.17 Cuicocha, die schönste Kraterlaguna-Wanderung des Landes, Ecuador